Woraus besteht eine Kaltschaummatratze?
Wie der Name schon suggeriert, werden Kaltschaummatratzen aus Schaumstoff hergestellt. Bei der Produktion wird das sogenannte Blockschaumverfahren angewendet. Dabei werden Kunststoffe (sogenannte Polyurethane) in große Blöcke gegossen, um dann im zweiten Schritt die Matratzen in den gewünschten Maßen herauszuschneiden. Der Name Kaltschaum kommt daher, dass dieser Kunststoff von alleine und ohne zusätzliche Hitze aushärtet. Die Polyurethane haben die Eigenschaft, besonders elastisch zu sein. Die Matratze passt sich dadurch optimal an Ihren Körper an und gibt an den Stellen stärker nach, wo die Belastung höher ist. Deshalb wird der Kaltschaum auch oft als HR-Schaum bezeichnet, was für hohe Elastizität (engl. „high resilience“) steht.
Nach der Aufschäumung und Aushärtung wird der Schaumblock abschließend noch gewalzt, um eine offenporige Struktur zu erzielen. So kann die Atmungsaktivität gewährleistet werden, die für die Luftzirkulation innerhalb einer Matratze dringend erforderlich ist.
Wie unterscheidet sie sich von anderen Matratzenarten?
Der Unterschied zwischen Kaltschaummatratzen und anderen Matratzenarten liegt in den Eigenschaften des Kaltschaums. Er ist besonders punktelastisch und passt sich so dem individuellen Bedarf jeder Körperzone perfekt an. Um diese Eigenschaft optimal nutzen zu können, wurden sogenannte 7-Zonen-Matratzen entwickelt. Hier werden die Kaltschaummatratzen in den Bereichen strukturell angepasst, wo mit einer höheren Belastung zu rechnen ist. Durch das Einschneiden oder Ausfräsen wird die Matratzenoberfläche aufgebrochen, was zu einer noch stärkeren Elastizität an den erforderlichen Stellen führt. So erreichen die Hersteller, dass die Matratze im Schulter und Beckenbereich stärker einsinkt, als beispielsweise am Kopfende. Diese orthopädisch wichtige Eigenschaft ist ein großer Pluspunkt für Schaumstoffmatratzen.
Je nach Ihren individuellen Anforderungen hat dieser Matratzentyp aber noch weitere Vorteile. So zeichnen sich Kaltschaummatratzen beispielsweise durch eine hohe Wärmeisolierung aus. Während Federkernmatratzen die Körperwärme nach unten wieder abgeben, wird sie im Schaumstoff besser gespeichert. Ähnlich Temperatureigenschaften finden sich bei Matratzen aus Gelschaum. Im Gegensatz zu diesen stehen Viscoschaummatratzen, die meist auf einem Feder- oder Kaltschaumkern eine Schicht Viscoschaum platzieren. Dieser wird erst durch die Körperwärme elastisch und speichert diese dementsprechend besser. Je nachdem, ob Sie im Bett eher schwitzen oder frieren, kann diese Eigenschaft sowohl ein Vor-, als auch ein Nachteil sein. Zweifellos ein Argument für eine Kaltschaummatratze ist aber die Geräuschfreiheit. Wenn Sie oder Ihr Partner einen eher flachen und unruhigen Schlaf haben, kann das Quietschen einer Federkernmatratze bei jeder Bewegung ein ernstzunehmender Störfaktor sein. Da in Matratzen aus Schaum keine Metallfedern verbaut sind, fällt diese unerwünschte Geräuschquelle weg.
Wo die Unterschiede zwischen Kaltschaum und Federkern liegen
, können Sie nochmal ganz detailliert in unserem Blog nachlesen.
Infoblock: Allergiker
Kaltschaummatratzen sind generell gut für Allergiker geeignet, da Hausstaubmilben sich nicht so einfach im Schaumstoff einnisten können. Da sie auf ein warmes und feuchtes Klima angewiesen sind, ist es allerdings wichtig, auf eine gesteigerte Atmungsaktivität der Matratze zu achten. Außerdem sollte der Matratzenbezug bei 60° Celsius waschbar sein, da die Milben bei dieser Temperatur absterben. Alle wichtigen Einflussfaktoren und wie Sie damit umgehen sollten, sehen Sie hier auf einen Blick.
- Matratze muss besonders atmungsaktiv sein (offenporige Struktur)
- Bettkasten darf nicht geschlossen sein (Luftzirkulation gewährleisten)
- Bettbezüge und -wäsche regelmäßig bei mindestens 60 Grad waschen
- Milbenundurchlässige Bezugsvariante nutzen, um Matratze zu schützen (Encasing-Bezüge)
- Matratze regelmäßig wenden und lüften
Welche Kaltschaummatratze passt zu meinen Schlafgewohnheiten?
Welcher Matratzentyp am besten zu Ihnen passt, hängt hauptsächlich von drei Faktoren ab: Ihrem Gewicht, Ihren individuellen Schlafgewohnheiten und ob Sie es lieber kühler oder wärmer mögen. Die Matratze muss sich Ihnen anpassen, nicht umgekehrt. Deswegen sollten Sie diese Punkte in Ihre Kaufentscheidung auf jeden Fall mit einbeziehen.
Je nach Härtegrad, unterteilen sich alle Matratzenarten in fünf verschiedene Härtegrade. Die gängigsten sind die Stärken H2 (bis 80 Kilogramm Körpergewicht) und H3 (bis 100 Kilogramm Körpergewicht). Allerdings können und sollen Sie durchaus auch selbst mitentscheiden, welcher Härtegrad für Sie der richtige ist. Wenn Sie sich auf einer weicheren Matratze besonders wohl fühlen, können Sie sich natürlich auch bei einem Körpergewicht von 85 Kilogramm für eine H2-Matratze entscheiden. Beachten Sie aber, dass die Unterlage Ihren Körper stützen muss. Sonst kann sich das zu starke Absinken mancher Körperregionen negativ auf Ihre Wirbelaäule auswirken und zu Rückenschmerzen führen.
Die anderen zwei Faktoren hängen von Ihren persönlichen Bedürfnissen und Gewohnheiten ab. So ist es sehr wichtig zu berücksichtigen, ob Sie ein Rücken-, Bauch- oder Seitenschläfer sind. Für Letztere sind Kaltschaummatratzen aufgrund ihrer Punktelastizität besonders gut geeignet. Schultern und Becken können tief genug einsinken, ohne das deshalb Stabilität im Rumpfbereich verloren geht. Da sich bei Rückenschläfern das Gewicht auf eine größere Fläche verteilt, ist dieser Aspekt beispielsweise nicht so wichtig. Bauchschläfer sollten einen höheren Härtegrad wählen, da so eine Hohlkreuzbildung im Schlaf verhindert wird.
Zuletzt stellt sich die Frage, ob Sie im Bett tendenziell eher frieren oder schwitzen. Wenn Ihnen oft kalt ist und Sie Probleme haben, die Matratze mit Ihrer eigenen Körperwärme auf eine für Sie angenehme Temperatur zu bringen, kann eine Kaltschaummatratze die richtige Lösung sein. Der Kaltschaumkern hat im Gegensatz zum Federkern die Fähigkeit, Wärme besser zu isolieren. Wenn Ihnen aber schnell warm wird und Sie trotzdem die Vorzüge des Kaltschaums nutzen wollen, sollten Sie auf eine gesteigerte Atmungsaktivität achten. Der gewalzte und durch extra Bohrungen bearbeitete Schaum muss die Wärme nach unten abgeben können, damit die Temperatur im Bett nicht zu hoch wird.
Tipps zur Matratzenpflege
Bei der richtigen Pflege ist es ohne weiteres möglich, eine Matratze mit Kaltschaumkern bis zu zehn Jahre zu nutzen. Da der Schaumstoff aufgrund seiner Flexibilität nicht so schnell Kuhlen entwickelt, sind die Abnutzungserscheinungen deutlich geringer, als zum Beispiel bei einer Federkernmatratze. Um diese hohe Lebenserwartung zu erzielen, ist es aber unabdingbar, dass Sie der Matratze die richtige Pflege zukommen lassen.
Da die meisten Kaltschaummatratzen symmetrisch sind, können Sie sie problemlos umdrehen, ohne dass die Liegeeigenschaften der sieben Zonen verloren gehen. Um beide Seiten gleichmäßig zu beanspruchen, sollten Sie dies auch etwa alle zwei Monate machen.
Außerdem muss der Bezug regelmäßig abgenommen und gewaschen werden. Zum einen aus hygienischen Gründen, da ein Mensch im Schnitt pro Nacht etwa einen halben Liter Schweiß verliert. Zum anderen aber auch, um der Matratze regelmäßig richtig zu durchlüften.
Mit diesen Maßnahmen können Sie die Lebensdauer Ihrer Kaltschaummatratze erheblich verlängern und Schimmel vorbeugen. Dennoch sollten Sie nach etwa 8 Jahren über einen Matratzenwechsel nachdenken. Woran Sie merken, dass eine neue Matratze fällig ist, haben wir ebenfalls in unserem Blog für Sie beschrieben.
In welchen Größen gibt es Kaltschaummatratzen?
Kaltschaummatratzen werden in verschiedenen Standardgrößen angeboten: 80x100, 90x190, 90x200, 100x200, 140x200.
Neben diesen Standardgrößen bieten wir unseren Kunden natürlich auch diverse Sondergrößen an, die Sie mit Hilfe unserer Produkt-Filter einfach aufrufen können. Sollten Sie weitere Fragen zu Sondermaßen und passenden Produkten wie z.B. Lattenroste und Topper haben, melden Sie sich gerne bei unserem Kundenservice.
Pro & Contra: Was spricht für eine Matratze mit Kaltschaumkern?
Jeder Matratzentyp hat seine Vor- und Nachteile: Die Federkernmatratze gewährleistet eine gute Luftzirkulation, Latexmatratzen haben ein gutes Federungs- und Rückstellungsverhalten, Wasserbetten werden von vielen als besonders bequem empfunden, während Luftmatratzen sehr günstig zu haben sind. Was aber sind die Vorteile eine Kaltschaummatratze?
Durch langjährige Forschung und Entwicklung ist es gelungen, Matratzen mit Kaltschaumkern herzustellen, die viele Vorzüge verschiedener Schlafunterlagen in sich vereinen.
Pro
Punktelastizität gewährt hohe Anpassungsfähigkeit an Körper und Lattenroste
Geräuschfreiheit
Sehr gutes Federungsverhalten bei Veränderung der Liegeposition
Verhältnismäßig lange Lebensdauer
Sehr gute Wärmeisolation
Zoneneinteilung unterstützt den Körper optimal
Kann aufgerollt und so leichter transportiert werden
Weniger Gewicht als beispielsweise Latexmatratzen
Relativ unanfällig für Milbenbefall
Contra
Wärmeisolation kann, je nach Bedürfnissen, auch ein Nachteil sein
Fehlende Normen erschweren die Einschätzung des jeweiligen Produktes
Bezüge müssen schwer entflammbar sein, da dem Schaumstoff nach „Ökotex Standard 100“ keine feuerhemmenden Zusatzstoffe beigefügt werden darf
Besonders belastete Stellen können mit der Zeit „nachweichen“
Schimmelgefahr höher als beispielsweise bei Federkernmatratzen
Kaltschaummatratzen online kaufen oder in unseren Filialen testen
Da jedes Produkt aber seine ganz individuellen Eigenschaften hat, ist es unbedingt nötig, dass Sie einen persönlichen Eindruck davon bekommen, ob die jeweilige Matratze Ihren Anforderungen genügt. Deswegen sollten Sie unbedingt vorher probeliegen, bevor Sie sich eine Matratze zulegen. Unsere Schlafberater in unseren Filialen unterstützen Sie bei der Wahl Ihrer Kaltschaum-Matratze. Oder Sie nutzen einfach unseren praktischen Probeschlaf-Service: Alle Matratzen, die Sie in unserem Online-Shop bestellen, können Sie bei Ihnen zu Hause in der gewohnten Umgebung mehrere Tage ausprobieren. Wenn Härtegrad oder Matratzentyp nicht zu Ihnen passen, können Sie das Produkt dann problemlos gegen andere Ware aus unserem Sortiment umtauschen oder zurückgeben.
Kurz & gut: Sie sind ein Kaltschaummatratzen-Typ, wenn Sie...
...Nachts oft frieren.
...Seitenschläfer sind.
...eine Hausstaubmilben-Allergie haben.
...im Schlaf besonders geräuschempfindlich sind.
...einen aufstellbaren Lattenrost benutzen.
Auch wenn, Kaltschaummatratzen ganz besondere Eigenschaften besitzen, lassen Sie sich ganz nach Ihren Bedürfnissen konfigurieren. Eine große Auswahl verschiedener Matratzen in diversen Härtegraden finden Sie in unserem Online-Shop. Wenn Sie allgemeine Informationen und hilfreiche Tipps rund um den gesunden Schlaf suchen, besuchen Sie doch mal unseren Ratgeber. Wenn Ihre Fragen aber weder hier noch dort beantwortet werden konnten, zögern Sie nicht, unseren Kundenservice zu kontaktieren. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf - wir helfen Ihnen gerne bei der Suche nach Ihrer Matratze!